Am Montag, den 14. Juli 2025, war es wieder soweit. Die Stiftung Pro Politik zeichnete, im Asamsaal des Ettlinger Schlosses, Schulabsolventinnen und -absolventen aus, die sich neben sehr guten schulischen Leistungen, in den Fächern Gemeinschaftskunde, Geschichte und Wirtschaftskunde, auch durch weiteres schulisches und außerschulisches Engagement, verdient gemacht haben.
Für die Stiftung Pro Politik, begrüßte Ulrike Gargel und betonte, dass das Ehrenamt tragender Pfeiler des gesellschaftlichen Zusammenhalts sei und viele Lücken, die der Staat alleine nicht schließen könne, fülle, ob bei der Freiwilligen Feuerwehr bei den Rettungsdiensten, bei den Tafeln oder in der Hospizbegleitung, im Sport oder in der Jugendarbeit, um nur einige zu nennen.
In Vertretung von Ettlingens Oberbürgermeister Johannes Arnold, betonte Christa Stauch, dass gesellschaftliches und politisches Engagement im Klassenzimmer beginne. Dort lernen die Schülerinnen und Schüler die politischen Strukturen als Gerüst für Demokratie und als Rüstzeug gegen unwahre Narrative im Netz.
Sie würdigte die Preisträgerinnen und Preisträger von Pro Politik für ihren Einsatz für die Gemeinschaft und forderte sie auf: „Bleiben Sie neugierig, reflektiert und engagiert“.
Die Laudatio hielt in diesem Jahr Sebastian Raviol, Redakteur und Leiter der Volontärsausbildung bei den Badischen Neuesten Nachrichten. Mit dem Titel: „Fünf Geschichten, warum die freie Presse überleben muss, und wer sie retten kann“, führte er den Zuhörern vor Augen, dass laut dem World Press Freedom Index 2025, die Pressefreiheit von 180 Ländern, die insgesamt bewertet wurden, in der Hälfte, in einem schwierigen oder sehr ernsten Zustand ist. Deutschland belegt auf dieser Liste Platz 11.
In den letzten Jahrzehnten, hat die Zahl der Zeitungsabonnenten kontinuierlich abgenommen, so dass zu befürchten ist, dass sich in zehn Jahren, die gedruckte Ausgabe nicht mehr lohnen wird.
Dies wäre, so Sebastian Raviol, sehr zu bedauern, da die freien Medien als Kontrolle auch in der lokalen Umgebung sehr wichtig sind. Beispiele seien die Berichterstattung der BNN zu überfüllten Altglascontainern im Landkreis oder die Steuerhinterziehung von Döner – Produzenten.
Dennoch, wies der Journalist darauf hin, dass die Leser Vertrauen in die Medien haben, 61 % sagen, sie seien glaubwürdig.
Die Leserin und Leser wünschen sich seriös aufbereitete Medien. Raviol sieht noch alle Chancen für die Lokalredaktionen, die mit ihren Rechercheteams den Finger auf lokale Missstände legen, so wie in Berlin, wo eine Untersuchung den Zusammenhang zwischen Wohnort und Bildungschancen untersuchte oder in Dortmund, wo ein Kinderstraßenstrich durch Rechercheteams aufgedeckt wurde.
In seiner Rede betonte Raviol, dass die engagierten Schülerinnen und Schüler, ihm Hoffnung auf eine starke Demokratie und starke Medien machen und forderte sie auf:
Mischt euch in den medialen Diskurs ein!
Es folgte die Preisverleihung durch den Stiftungsratsvorsitzenden und Landrat, Dr. Christoph Schnaudigel und der Geschäftsführerin der Stiftung Pro Politik, Renate Frank. Der Landrat bestärkte die Aussagen von Sebastian Raviol, in dem er hinzufügte, Untersuchungen zeigten, dass das Interesse an politischer Partizipation, ohne die lokale Presse, abnehmen würde.
Ausgezeichnet wurden Schülerinnen und Schüler mehrere Ettlinger Schulen sowie aus Karlsbad, Weingarten und Stutensee. Der Gruppenpreis Politik/Soziales, gestiftet vom Landratsamt Karlsruhe, ging an die Klasse 10a der Wilhelm-Lorenz-Realschule Ettlingen, für ihr Projekt zur Europa- und Bundestagswahl. Das Projekt „UmUnsWelt“ des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Ettlingen, bekam den Gruppenpreis für Nachhaltigkeit und Umwelt, gestiftet von der Sparkasse Karlsruhe. Der Preis wurde durch Regionaldirektor Herrn Alexander Litterst, für das Nachhaltigkeitsprojekt übergeben. Die Gruppenpreise sind jeweils mit 500 € dotiert.
Die Feierstunde wurde am Klavier von Julia Prikhodko und Emma Krecjci umrahmt.