Am Montag, 18. Juli 2022 fand die Preisverleihung der Stiftung Pro Politik im Asamsaal des Ettlinger Schlosses statt.
Die Stiftung zeichnet seit 1993 Schulabsolventinnen und -absolventen aus, die sich neben sehr guten schulischen Leistungen in den Fächern Gemeinschaftskunde, Geschichte und Wirtschaftskunde, auch durch herausragendes gesellschaftliches, kirchliches, politisches, soziales oder unternehmerisches Engagement verdient gemacht haben. Zusätzlich verleiht die Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Karlsruhe, der Volksbank Ettlingen und der Sparkasse Karlsruhe seit 2014 Gruppenpreise für soziales Engagement, Nachhaltigkeit und Umwelt und den Wirtschaftspreis.
Für die Stiftung begrüßte Ulrike Gargel die anwesenden Damen und Herren Stiftungsräte, Bürgermeister und Schulleiter, Preisträgerinnen und Preisträger und deren Angehörige.
Welch ungeheures Potenzial unsere Gesellhaft hat, führte sie am Beispiel der Unwetterkatastrophe im Ahrtal aus, wo tausende Freiwillige in selbstloser Hilfsbereitschaft an die Unglücksorte reisten und anpackten, wo immer sie konnten.
Weiterhin nannte sie das Engagement und die Solidarität der Bürger nach dem Einmarsch der russischen Armee auf das ukrainische Staatsgebiet. Sie halfen bei der Aufnahme der Geflüchteten, organisierten Hilfskonvois, Spenden und vieles mehr.
Es folgten die Grußworte des Landrats Dr. Christoph Schnaudigel, der zugleich Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Pro Politik ist. Er betonte wie wichtig es sei, dass junge Menschen sich engagieren, sei es politisch oder in gesellschaftlichen Bereichen. Die Auszeichnung solle sie motivieren, dies weiter zu verfolgen.
Für die Stadt Ettlingen kamen die Grußworte von Dr. Moritz Heidecker. Er sprach von den starken europäischen Veränderungen, dem immer schneller werdenden europäischen Wandel und dem Mut zum Neubeginn. Den SchülerInnen riet er, gerne auch einmal unbequem zu sein, aber stets konstruktiv.
Die Laudatio hielt der Bürgermeister der Gemeinde Waldbronn, Christian Stalf. Sein Thema: „Man kann nicht nicht kommunizieren! Warum miteinander ‘schwätze’ so wichtig ist“. Anhand der fünf Axiome der Kommunikation von Paul Watzlawick veranschaulichte er, dass die sprachliche Kommunikation von der Beziehung zweier Gesprächspartner und ihren Gefühlen beeinflusst wird. Außerdem versuchte er zu erklären, wie Konflikte und Missverständnisse entstehen. Sein Fazit: Reden ist komplizierter als man denkt. Es spielen sich viele Dinge bewusst oder unbewusst im Hintergrund ab. Er forderte die Zuhörer zur Kommunikation für ein gelingendes Zusammenleben auf.
Die Auszeichnung der Einzelpreise nahmen die Geschäftsführerin der Stiftung Pro Politik Silvia Rottenecker und Landrat Dr. Christoph Schnaudigel vor. Sie beschrieben das Engagement der PreisträgerInnen und betonten dabei deren hohe Empathie, ebenso ihr vorbildliches Wirken für das Gemeinwohl und übergaben Urkunden und Buchgutscheine.
Der Gruppenpreis für Nachhaltigkeit und Umwelt in Höhe von 500€, gestiftet von der Sparkasse Karlsruhe, überreicht durch den stellvertretenden Regionaldirektor Herrn Faltermeier, ging an das Gymnasium in Karlsbad für die Schülerfirma „Light it Up“. Sie produzieren und verkaufen nachhaltige Kerzen aus Sojawachs und aus biologisch abbaubaren Materialien und setzen sich somit intensiv für den Bienenschutz ein. Die Klasse 4a der Schillerschule Ettlingen erhielt den Sozialpreis, ebenfalls in Höhe von 500€, für ihr Friedensprojekt „Ukraine“ vom Landratsamt Karlsruhe, überreicht durch den Landrat Dr. Schnaudigel. Durch eine Spendenaktion konnten die SchülerInnen 3000€ an die Ukrainehilfe überweisen. Sie bekamen viel Applaus für ihr selbst getextetes und gesungenes Lied: „Wir wollen Frieden“. Die 4. Klässler hatten sichtlich Spaß, als sie den Refrain sangen:
Wir wollen Frieden auf der Welt
Von West nach Ost, von Süd nach Nord.
Wir wollen Frieden auf der Welt
Sofort, an jedem Ort.
Wir wollen Frieden, und zwar immer,
Auch bei uns im Klassenzimmer.
Frieden, Frieden, keinen Krieg,
Frieden ist der Sieg.
Es lohne sich, sich für die Demokratie einzusetzen, meinte Jakob Bauer und bedankte sich im Namen aller Preisträger bei LehrerInnen, Eltern und der Stiftung.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Saxophonquartett der Musikschule Ettlingen.
